Aktualisiert
28.11.24
Es ist 6 Uhr morgens, ein neuer Tag beginnt. Voller Vorfreude strahlt dich das zerknautschte Gesicht deines Babys an – bereit, mit dir die Welt zu entdecken. Du nimmst dein Baby aus dem Bett, und ab jetzt beginnt die erste Wachphase. Nach einer ausgiebigen Knuddeleinheit startet ihr gemächlich in den Tag: Zähne putzen, frühstücken und spielen. Doch gerade als du das letzte Stück Käsebrot in den Mund schiebst, zeigt dein Baby die ersten Müdigkeitsanzeichen – es gähnt, reibt sich die Äuglein und quengelt plötzlich. Schon „wieder müde“? Es ist doch „erst gerade" aufgewacht! Verwundert schaust du auf die Uhr – 1,5 Stunden sind bereits vergangen. Time flies when you're having fun!
Du schnappst dir dein Baby und spurtest ins Schlafzimmer, ziehst die Vorhänge zu und stimmst „La-Le-Lu“ an – aber du bist zu spät! Dein Baby ist angespannt und ballt die Fäustchen - die ersten Zeichen von Übermüdung. Du hast das „Tor zum Einschlafen“ verpasst – schon wieder. Aber keine Sorge, damit bist du nicht allein.
Du möchtest dir und deinem Baby das Einschlafen erleichtern, aber Wachphasen sind für dich Neuland, und das „Tor zum Einschlafen“ wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet?
Dann bist du hier genau richtig! Erfahre, was Wachfenster sind, warum altersgerechte Wachphasen wichtig für die Entwicklung deines Babys sind und wie du sie nutzen kannst, um deinem Baby beim Ein- und Durchschlafen zu helfen.
Neugierig? Dann bleib dran!
Möchtest du dein Baby sanft und ohne Tränen in den Schlaf begleiten? Unser Expertenrat: Achte auf die Wachfenster deines Babys. Altersgerechte Wachphasen helfen deinem Baby oder Kleinkind, leichter einzuschlafen und länger durchzuschlafen. Im Folgenden erfährst du alles Wichtige zum Thema Wachphasen und wie sie das Ein- und Durchschlafen unterstützen können.
Sleep, eat, repeat. So oder so ähnlich fühlt sich der Alltag für frischgebackene Eltern mit Baby an. Dabei sind Wachfenster genauso wichtig wie Schlafen und Essen. Aber Moment mal – was genau ist ein Wachfenster überhaupt?
Ein Wachfenster oder eine Wachphase bezeichnet den Zeitraum zwischen den Schlafphasen deines Babys oder Kleinkindes. Mit anderen Worten: Es ist die Zeitspanne, in der dein Baby zwischen einem Nickerchen und dem nächsten ohne größere Anstrengung wach ist.
Zur Wachphase zählt alles, was außerhalb der gewohnten Schlafumgebung deines Babys passiert – egal, ob es im Bettchen, der Wiege oder der Trage schläft. Stillen, spazieren, spielen – und sogar die Routine vor dem Mittagsschlaf oder dem Zubettgehen – gehören ebenfalls zur Wachphase deines Babys.
Wie lang das Wachfenster deines Babys ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem vom Alter deines Kindes. Je älter dein Baby wird, desto länger kann es am Stück wach bleiben. Aber dazu gleich mehr!
Das ist eine Frage der Perspektive.
Für uns beginnt die Wachphase eines Babys nicht mit dem ersten Augenaufschlag, sondern, sobald du dein Baby aus seiner gewohnte Schlafumgebung nimmst - sei es dem Familienbett, dem Kinderbettchen, der Federwiege in der Küche oder Babys absoluter Favorit, der Trage.
Das bedeutet im Umkehrschluss: Eine Wachphase endet, sobald du dein Baby wieder in sein vertrautes „Schlafgemach" legst.
Dein Baby ist wuselig oder brabbelt vor sich hin, nachdem du es hingelegt hast? Das ist vollkommen normal. Im Durchschnitt brauchen Babys zwischen 5 - 20 Minuten um Einzuschlafen, Kleinkinder sogar bis zu 30 Minuten - inklusive Wuseln, Brabbeln & Co. Aber diese Zeit gehört bereits zur Ruhephase, nicht zur Wachphase.
Warum? Kurz bevor dein Baby einschläft oder aufwacht, befindet sich sein Gehirn bereits in einem Ruhezustand, einem besonderen Schlaf-Wach-Übergang - übrigens auch deins! Deshalb zählt diese Phase nicht mehr zum Wachfenster deines Babys.
Grob gesagt gilt: Je jünger dein Baby ist, desto kürzer sind die Wachfenster und desto höher sein Schlafbedarf. Mit zunehmendem Alter verlängern sich die Wachphasen deines Babys, und es benötigt weniger Nickerchen.
Der Irrglaube „Je länger dein Baby tagsüber wach ist, desto besser schläft es abends“ stimmt überhaupt nicht. Im Gegenteil – gerade Neugeborene und junge Babys brauchen viel Schlaf am Tag. Ausreichender Schlaf fördert die Entwicklung und Heilung des Körpers und verhindert, dass dein Baby abends übermüdet und quengelig wird.
Zum Beispiel liegen die Wachphasen von Neugeborenen zwischen 30 und 90 Minuten. Deshalb brauchen sie viele kurze Nickerchen, besonders in den ersten drei Monaten. Babys im Alter von sechs bis acht Monaten können hingegen schon bis zu 3,5 Stunden wach bleiben und benötigen nur noch 2 bis 3 Nickerchen pro Tag. Ein 12 Monate altes Kind schläft in der Regel nur noch 1 bis 2 Mal täglich.
Als Orientierungshilfe haben wir dir eine Tabelle mit der Länge der Wachphasen nach Alter erstellt:
Das optimale Wachfenster für dein Baby oder Kleinkind zu finden, kann eine echte Herausforderung sein. Sicherlich fragst du dich jetzt, woran du erkennst, dass du auf dem richtigen Weg bist?
Die Antwort: Wenn sowohl das Nickerchen als auch das abendliche Zubettgehen geschmeidig verlaufen und du dich nach 10 Minuten mit einem Lächeln im Gesicht aus dem Schlafzimmer schleichen kannst.
Der Schlaf-Wach-Rhythmus von Neugeborenen wird von vielen Eltern vermutlich als chaotisch beschrieben. Feste Schlafenszeiten? Eine Routine? Etwas planen? No chance. Das sind Dinge, die vorerst der Vergangenheit angehören. Ein festes Schlafmuster gibt es noch nicht. Wann ein Neugeborenes einschläft, ist genauso unvorhersehbar wie die Dauer der Schläfchen. Manche Babys machen Powernaps von nur 10 Minuten, andere schlafen bis zu 4 Stunden am Stück. Und wieder andere machen die Nacht zum Tag!
Aber keine Sorge – Neugeborene verhalten sich nicht so, um dich zu ärgern. Der Grund für das Chaos: Der Tag-Nacht-Rhythmus von Neugeborenen entwickelt sich erst ab dem vierten Lebensmonat. Bis dahin ist ihre innere Uhr, auch als circadianer Rhythmus bekannt, die den Schlaf steuert, noch unreif.
Tagsüber sollten Neugeborene also viel schlafen – nämlich 16 bis 18 Stunden innerhalb von 24 Stunden – und nur 35 Minuten (0-4 Wochen) bis maximal 90 Minuten (4-12 Wochen) am Stück wach sein.
Ab dem vierten Monat durchlaufen viele Babys die 4 Monats-Schlafregression, die sowohl dein als auch das Schlafverhalten deines Babys nochmal komplett auf den Kopf stellen kann. Der Grund: Dein Baby beginnt jetzt, ausreichend Melatonin zu produzieren, das den Tag-Nacht-Rhythmus reguliert. Dies ist ein idealer Zeitpunkt, um feste Schlafenszeiten und eine zuverlässige Schlafroutine sowohl für die Nacht als auch für den Tag einzuführen. Gleichzeitig verlängern sich die Schlafzyklen deines Babys, sodass es nun in der Lage ist, nachts mehrere Stunden am Stück zu schlafen. Auch die Wachfenster deines Babys werden größer, - Babys in diesem Alter können bereits 2 bis 3 Stunden problemlos wach bleiben.
Der Schlaf-Wach-Rhythmus deines Babys hat sich gefestigt, die Schlafzyklen haben sich verlängert, und die Tage sowie Nächte sind nicht mehr ganz so chaotisch – zumindest für manche Eltern.
In diesem Alter schlafen Babys nachts bereits bis zu 11 Stunden, verteilt auf 3 bis 2 Nickerchen, zwischen denen sie es schaffen, mühelos 3 bis 4 Stunden wach zu bleiben. Mit etwa 8 Monaten durchlaufen viele Babys einen großen kognitiven und motorischen Entwicklungssprung: Sie sitzen, krabbeln und brabbeln. Diese Veränderungen können das Schlafverhalten deines Babys vorübergehend beeinflussen. Bekannt ist dieses regressive Schlafverhalten als auch 8 Monats-Schlafregression. Während dieser Phase wechseln viele Babys von 3 auf 2 Nickerchen pro Tag.
In diesem Alter schaffen es die meisten Babys theoretisch, mehrere Stunden am Stück ohne elterliche Unterstützung zu schlafen – es sei denn, sie haben mit Zahnschmerzen, Albträumen oder Trennungsängsten zu kämpfen.
Babys und Kleinkinder ab 12 Monaten haben in der Regel 1- 2 vorhersehbare Nickerchen pro Tag, was den Alltag und die Planung für dich deutlich erleichtert.
Eine berechtigte Frage! Wachphasen sind entscheidend, da sie nicht nur bestimmen, wie viele Nickerchen dein Baby oder Kleinkind am Tag benötigt, sondern auch beeinflussen, wie gut das Ein- und Durchschlafen bei euch funktioniert.
Während einer Wachphase baut sich ein sogenannter „Schlafdruck“ auf – das zunehmende Bedürfnis des Körpers nach Schlaf. Dieses interne Schlafregulationssystem wird abgebaut, wenn dein Baby schläft, und beginnt von Neuem, sobald es wieder wach ist.
Was bedeutet das in der Praxis?
Zu lange Wachphasen können dazu führen, dass dein Baby oder Kleinkind übermüdet ist und Schwierigkeiten hat, sich vor dem Einschlafen ausreichend zu entspannen. Dies kann dazu führen, dass es nachts unruhiger schläft und früher aufwacht.
Sind die Wachphasen hingegen zu kurz, könnte es passieren, dass dein Baby das Schlafen komplett verweigert, da es noch nicht müde genug ist. Das Ziel ist es also, das optimale Wachfenster für dein Baby zu finden – klingt tricky, ich weiß, aber es ist machbar. Wie, erfährst du im nächsten Abschnitt.
„Probieren geht über ..." – dieses Sprichwort gilt auch für die Wachphasen deines Babys. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, ist es nicht immer einfach, das optimale Wachfenster zu finden. Aber du weißt, dass du auf dem richtigen Weg bist, wenn das Zubettgehen sich nicht mehr wie ein kleiner Kampf anfühlt.
Wie findest du nun das optimale Wachfenster für dein Baby?
a) Indem du das Verhalten deines Babys genau beobachtest und einschätzt.
b) Indem du die altersgerechten Wachphasen im Hinterkopf behältst.
Wenn sich das Ende eines Wachfensters nähert, achte auf die typischen Müdigkeitsanzeichen [Link] deines Babys, um Übermüdung zu vermeiden:
Kannst du diese Fragen mit „Ja" beantworten, ist dein Baby wahrscheinlich müde und bereit für das Bett. Ist der Schlafdruck noch nicht groß genug, wird dir dein Baby das zeigen – spätestens, wenn es munter vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer krabbelt! Lass es dann noch 10 Minuten spielen und probiere es anschließend erneut.
Zu wissen, wie lange dein Baby ohne Probleme wach bleiben kann, hilft dir dabei, die optimale Wachphase besser einzuschätzen. Altersgerechte Wachfenster sind empfohlene Richtlinien von Schlafexperten und dienen lediglich zur Orientierung – sie sind keine starren Regeln. Letztendlich hängt es vom individuellen Schlafbedarf deines Babys ab, wie lange es tatsächlich wach bleiben kann.
Mach dir keinen Stress – du wirst das ganz sicher meistern!
Möchtest du dein Baby sanft und ohne Tränen in den Schlaf begleiten? Unser Expertenrat: Achte auf die Wachfenster deines Babys. Altersgerechte Wachphasen helfen deinem Baby oder Kleinkind, leichter einzuschlafen und länger durchzuschlafen. Im Folgenden erfährst du alles Wichtige zum Thema Wachphasen und wie sie das Ein- und Durchschlafen unterstützen können.
Du bist dir unsicher, ob dein Baby eine Schlafregression hat und möchtest das Schlafverhalten deines Babys verstehen? Mit Happy Baby kannst du den Schlaf deines Babys erfassen und einen individuellen Schlafplan erstellen, der euch durch die schwierigen Phasen hilft.